Partybahn mit neuer äußerer Gestaltung. Sogar eine Bar findet sich am Ende des Gelenkzuges
Gotha. Mit der Straßenbahn fahren, dabei genüsslich Kaffee oder Bier trinken, die Landschaft zwischen Gotha und Tabarz vorbeiziehen lassen, zwischendurch einen Zwischenstopp einlegen. Im Linienverkehr der Thüringer Wald- und Straßenbahn undenkbar. Fahrgäste im Berufsverkehr würden sich beschweren. Das reinste Vergnügen aber bei einer Feier auf der Schiene. Das verheißt die Partybahn des Gothaer Verkehrsbetriebes.
Die Gute-Laune-Kutsche der Thüringer Wald- und Straßenbahn mit der Nummer 111 rollt in neuem „Kleid“ durch Stadt und Landkreis Gotha. Statt für einen Thüringer Bierhersteller zu werben, steht nun Stadtwerke Gotha auf dem Schienenfahrzeug.
Die Verbindung zwischen den beiden städtischen Unternehmen ist kein Zufall. Karl-Heinz Koch, Geschäftsführer der Thüringer Wald- und Straßenbahn, berichtet: „Von 1912 bis zur Verstaatlichung 1948 zählte die Bahn zur Thüringer Elektricitäts-Lieferungs-Gesellschaft AG. Diese wiederum ist ein Vorgänger der heutigen Stadtwerke Gotha“.
Auch die Partybahn hat Geschichte. Es handelt sich um eine Tatrabahn, wie sie heute noch auf dem Gothaer Schienennetz im Einsatz ist. Gebaut wurde sie 1985. Bis 1995 beförderte sie bei den Berliner Verkehrsbetrieben im Liniendienst die Fahrgäste, weiß Koch. 2002 sei die Straßenbahn nach Gera verkauft und zu einer Partybahn umgebaut worden. Damals wurde die Außenfläche mit Werbung für Köstritzer Schwarzbier angebracht.
Unter Regie von Kochs Vorgänger Dieter Schedel wurde die Partybahn 2012 von der Thüringer Wald- und Straßenbahn in Gotha und Landkreis auf die Gleise gebracht hat. Die Investition, so hoffte Schedel damals, solle sich nach drei, vier Jahren amortisiert haben. Schon nach einem Jahr schrieb das Projekt schwarze Zahlen. – Vielleicht trug das Logo für die Schwarzbierbrauerei mit dazu bei.
Das ist nun abgestreift. Als die HU, die Hauptuntersuchung, der Tüv für Straßenbahnen, anstand, wurde die Straßenbahn auch äußerlich neu gestaltet.
Innen bietet der Gelenkzug 32 Sitzplätze, gegenüber angeordnet, mit kleinen Tischen und Getränkehaltern in den Tischplatten eingelassen. Ein Tresen ist am Ende der Straßenbahn eingebaut. Ein WC ist ebenfalls mit an Bord. „Es lassen sich bequem 40 Fahrgäste damit befördern“, sagt Karl-Heinz Koch. Denn mancher Gast stehe während der Fahrt an der Bar oder vorn beim Fahrer.
Fahrten mit der Partybahn seien gefragt. Bislang war sie im Gothaer Land 319-mal deswegen auf der Strecke. In der Advents- und Weihnachtszeit sei sie fast täglich im Einsatz, berichtet Koch.
Die sechsstündige Fahrt kostet 405 Euro – ohne Getränke wohlgemerkt.
Bagikan Berita Ini
0 Response to "Die 111 rollt im neuem Kleid auf den Schienen"
Post a Comment