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Neues Kleid für Leifeld-Haus

Twistringen - Von Theo Wilke. Passanten staunen über die moderne Fassade des früheren Leifeld-Geschäftshauses in Twistringen an der B  51, Ecke Langenstraße. Das Dach ist gereinigt und mit Kunststofffarbe gespritzt. Im Erdgeschoss des einstigen „Hauses der Geschenke“ zieht ein Sanitätsgeschäft, im Obergeschoss entstehen bis zum Frühjahr 2018 acht Mietwohnungen.

Vor etwa einem Jahr hat ein seit 30 Jahren in Deutschland lebender Serbe das Haus gekauft. Dzevad Muratovice, Unternehmer aus Hamburg mit einem Textilbetrieb in Serbien, hat seitdem viel investiert und behördliche Hürden gemeistert. Wieviel investiert der Serbe? Darüber schweigt auch der Twistringer Makler Herbert Wessels. Er freut sich über die Sanierung, über den Erhalt des geschichtsträchtigen und etwa 120 Jahre alten Twistringer Gebäudes in zentraler Lage in der Innenstadt. Wessels hat Muratovice schließlich die Immobilie verkauft.

Im vergangenen Jahr saß Herbert Wessels vor dem Café Classico beim Frühstück und horchte auf, als sich am Nebentisch drei Männer zum Teil auf Deutsch über das Leifeld-Haus unterhielten. Ihnen war in Hamburg die Verkaufsanzeige im Internet aufgefallen. Wessels: „Ich habe sie einfach angesprochen, und wir haben uns gleich verstanden.“ Dzevad Muratovice habe überlegt, ob er das Haus komplett sanieren sollte, und sich dafür entschieden.

Der Unternehmer aus Seevetal ließ sich fortan von Wessels beraten und beauftragte den Twistringer auch gleich mit der Vermietung der zukünftigen Räume.

Für den Investor, erinnert sich Wessels, seien die Gespräche mit der zuständigen Baubehörde nicht immer ganz einfach gewesen. Trotzdem habe er sich an das ehrgeizige Projekt gewagt, insbesondere an die Statik und den Brandschutz.

Bei den Arbeiten an der Hausfront entdeckten Handwerker plötzlich einen Riss im Bereich des Sichtwinkels. Mit Hilfe einer Säule aus kräftigem Eisenrohr sei der Hausvorsprung abgesichert worden. Herbert Wessels: „Das Ziel war klar, aus städtebaulicher Sicht sollte das Gebäude erhalten werden.“ Und mit genug Fantasie könne man ein gutes Ergebnis erreichen. Heute ist der Makler zufrieden, wenn er das bisherige Resultat sieht.

Bis Jahresende möchte der ehemalige Bundeswehrsoldat Jens Nowad, inzwischen selbstständig mit einem Internet-Vertrieb für Sanitätsbedarf, sein neues Geschäft auf rund 240 Quadratmetern eröffnen. „Das trifft voll den Markttrend“, sagt Wessels. Kurzfristig würden auf dem rückwärtigen Grundstück der Kundenparkplatz sowie Stellflächen für Mieter eingerichtet.

Über dem Geschäft entstehen zurzeit acht energetisch sanierte Mietwohnungen, geeignet für Einzelpersonen oder zu zweit, aber auch für eine Familie mit einem oder zwei Kindern.

Das Leifeld-Haus hat eine wechselvolle Geschichte erlebt. Viele Jahre führten Fritz Leifeld und seine Schwester Anna das „Haus der Geschenke“. Später richtete Bernd Klausing aus Bassum dort seinen Buch- und Schreibwarenladen ein.

„Vor 30 Jahren bin ich schon gefragt worden, ob ich das Haus verkaufen könnte“, so Herbert Wessels. Ein Bremer Besitzer habe schon viel saniert, reichlich Geld sei in die Statik geflossen, um die typische Gebäudeform zu erhalten. Schließlich hatte ein gebürtiger Pole aus Bremen das Geschäftshaus übernommen. „Der hat es nicht gepackt“, weiß Wessels noch.

Umso mehr begeistert ihn, was der heutige Eigentümer aus dem alten Twistringer Haus macht.

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