Mit einem besonderen Beleuchtungskonzept wartet der Adventzauber Hellbrunn auch heuer auf. Und mit einem 780 Kilogramm schweren Engel, dem rund 120 Wasserdüsen bei Minusgraden ein eisiges Kleid zaubern.
Beinah mystisch wirkt der Schlosspark beim Winterspaziergang durch den Hellbrunner Adventzauber. Insbesondere, wenn sich der Tag dem Ende zuneigt und die prächtige Beleuchtung zur Geltung kommt. Seit 2016 ist überdies das Areal der Hellbrunner Wasserspiele begehbar, stimmungsvoll in Szene gesetzt vom Fürstentisch bis zum Sternweiher.
Im Schlosspark, zu Füßen des Monatsschlössls, dominiert der neun Meter hohe Weihnachtsengel die Szenerie. Die 780 Kilogramm schwere Figur aus verzinkten und lackierten Stahlrohren stammt aus der Werkstatt von Licht- und Eventdesigner Markus Anders, entworfen von Metalltechnik-Meister Alexander Schreilechner. "Im Vorjahr erhielten wir vom Veranstalter Josef Gassner den Auftrag, ein klassisches Advent-Symbol zu entwickeln - und zu bauen. Dafür hatten wir ganze vier Wochen Zeit, aber wir haben es geschafft und im Rekordtempo umgesetzt", wundert sich der gebürtige Niederalmer, der jetzt in Grödig lebt, noch heute.
Wasserdampf aus 120 Düsen
Geworden ist es ein Metallskelett, dem die vierteilige Skulptur aus etwa 700 Kilogramm schweren verzinkten Metallstangen angeschweißt wurde. Versehen ist die Figur mit Heizschläuchen, die Wasser aus den Teichen erhitzen und aus rund 120 Düsen als Wasserdampf aussprühen. "Wenn es kalt genug ist, setzt sich dieser Dampf an der Skulptur als Eiskristalle ab und zaubert so dem Engel ein glitzerndes Kleid", erzählt er. Immerhin muss die Konstruktion so mehrere Tonnen Eis tragen können. Um der Szenerie den richtigen Effekt zu geben, hat er gemeinsam mit Tobias Rampler von "Orange Productions" das Lichtkonzept erstellt, dass die Beleuchtung im gesamten Schlosspark samt Monatsschlössl miteinbezieht.
Vier Meter hohe Lichtblumen
Hierzulande besser bekannt geworden ist der Eventdesigner durch seine Großskulpturen beim Anifer Waldklang. Auch international ist er damit gut unterwegs, so war er im Herbst in Essen mit einer "Blumenwiese" aus 20 vier Meter hohen Lichtblumen vertreten.
Irgendetwas zusammen- oder auseinandergeschraubt hat er, seit er 12 ist. Gelernt hat er nach der Handelsschule Lkw-Mechaniker, beim Großvater hat er sich das Tischlerhandwerk angelernt. In den vergangenen zehn Jahren hat er sein Unternehmen "MAP Markuns Anders Productions" soweit aufgebaut, dass es ihm den Lebensunterhalt sichert. Seine Tätigkeit begreift er weniger als Arbeit, sondern mehr als Lebensstil und sich selbst als Künstler. "Kunst zu machen, muss man sich allerdings leisten können. Aber bei mir steht ohnehin nicht das Geld verdienen im Vordergrund. Für mich ist das wichtigste Kapital Zeit."
Und weil er Dinge immer schon anders angepackt hat, als seine Umwelt von ihm erwartet hat, hat er sich den Künstlernamen "Anders" zugelegt. In der Geburtsurkunde steht ein anderer Familienname, unter dem er jedoch nicht so bekannt ist.
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