Beim Markt für Kommunionkleidung gab es für kleine Schnäppchenjäger in Hochdahl zahlreiche schicke Teile zu entdecken.
Die achtjährige Christina hat sich ein Kleid mit Perlen, Reifrock und Bolero für insgesamt 40 Euro ausgesucht.
Erkrath. Magnus (9) hat keine Probleme mit der Entscheidungsfindung: „Den müssen wir kaufen“, sagt er ziemlich bestimmt zu seiner Mutter. Gemeint ist der blaue Anzug mit weißem Hemd und Weste, den er gerade anprobiert hat. Magnus findet sich ziemlich schick. Seiner Mutter gefällt der Anzug auch, trotzdem gibt sie zu bedenken: „Die Hosenbeine sind ein wenig kurz.“ Da dürfe ihr Sohn in den nächsten zwei Monaten nicht mehr allzu viel wachsen.
Zwar versucht sie, Magnus zu einer weiteren Anprobe zu überreden, aber der lässt sich nicht umstimmen. Und auch sein Vater, dem per Handy noch schnell ein Foto geschickt wird, scheint nicht zu widersprechen. Schließlich willigt die Mutter ein: „Der Preis ist unschlagbar.“
„Die Kleider und Anzüge, die wir anbieten, sind alle Einzelstücke“, sagt Anna-Maria Lange von der St. Franziskus-Gemeinde Hochdahl, die den Markt für gebrauchte Kommunionkleidung gemeinsam mit Ute Odenthal organisiert hat. Da brauche man natürlich ein bisschen Glück, damit ein Kleidungsstück nicht nur gefalle, sondern auch alles passe. „Normalerweise ist aber eine Schneiderin dabei, die die Kleidung entsprechend abändern kann.“
Beim Kauf gibt es immer auch Raum zum Handeln
Vor 14 Jahren haben die beiden den Markt ins Leben gerufen, den sie ehrenamtlich durchführen. „Zum Jubiläum im nächsten Jahr bringen wir Sekt mit“, freuen sie sich. Jeweils zwei Tage vor dem Verkaufstermin geben die Verkäufer die Kleidung im Pfarrsaal Heilig Geist ab – und eine Preisvorstellung vor: „Manchmal kann man aber auch noch handeln“, so die Organisatorin.
Auch die Mädchen, die mit ihren Müttern gekommen sind, haben eine genaue Vorstellung von dem, was sie kaufen wollen. „Das möchte ich unbedingt“, versucht Jolina-Marie (8) ihre Mutter zum Kauf eines wunderschönen langen Kleides zu überreden. „Ihr gefällt es besser als mir“, gibt die Mutter zu, die befürchtet, dass das vorgeschriebene Priestergewand wegen des Reifrockes nicht darüber passt. „Den Reif kann man bestimmt rausnehmen“, beruhigt Anna-Maria Lange Mutter und Tochter. Auch Christina (8) will ihr mit Perlen besticktes Kleid nicht mehr hergeben. Ihre Mutter hätte eher ein schlichteres Modell vorgezogen, aber sie weiß genau: „Meine Tochter hat einen starken Willen und wird schon mal zum Vulkan, wenn sie den nicht durchsetzen kann.“
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